In meiner Tätigkeit als Logopädin beobachte ich oft, dass viele Eltern sich enormem Druck ausgesetzt fühlen. Sie möchten nichts mehr, als ihr Kind mit Übungen und Fördermaterial zu unterstützen. Aber zu Hause sieht die Realität manchmal anders aus - die Umsetzung gelingt nicht wie gewünscht. Vielleicht regt sich Widerstand beim Kind, es wird unruhig, trotzig und möchte nicht mitmachen.
Logopädie und Sprachtherapie konzentrieren sich auf die aktive Arbeit mit dem Kind, doch die Rolle der Eltern wird in der Praxis oft nicht ausreichend berücksichtigt. So bleibt ein realistischer Einblick in die häusliche Übungssituation oft aus. Die Folge ist, dass die Unterstützung bei der Förderung zu Hause durch die Eltern begrenzt ist.
Dabei hat gerade die Interaktion zu Hause einen enormen Einfluss auf den Spracherwerb eures Kindes. Unsicherheiten können zu unbewussten Veränderungen im Sprachverhalten führen. Manchmal neigen Eltern dazu, das Kind zu über- oder unterfordern, ihm Kommunikation abzunehmen oder ihre eigenen Sorgen und Ängste auf das Kind zu übertragen. Das kann ein ungünstiges Kommunikationsklima schaffen und die Freude des Kindes am Sprechen dämpfen oder gar unterdrücken.
Doch lasst uns gemeinsam daran arbeiten, diesen Kreislauf zu durchbrechen und ein inspirierendes, freudvolles Sprachumfeld für euer Kind zu schaffen!